Time to say goodbye…

Die Zeit vergeht, doch Gefühle, Bilder und Erinnerungen bleiben…

Nun, unsere Zeit hier in Kamerun ist zu Ende, wir kommen zurück. Zurück in unser altes – neues Zuhause. Wir haben unseren Rucksack mit Erfahrungen, neuen Kontakten und Abenteuern gefüllt.

Wir freuen uns auf unsere Familien und Freunde sowie einen „geregelten“ Arbeitstag mit „geregelten“ Abläufen :-). Doch Wehmut ist auch vorhanden. Haben wir doch so vieles erlebt, so viele neue Menschen kennengelernt und so viele schöne, aber auch schwierige und nicht nur einfache Situationen bestritten.

Mit diesem Blogeintrag schliessen wir unser „Abenteuer Afrika“ ab. Bei Fragen stehen wir selbstverständlich weiterhin zur Verfügung!

Danke für Eure Aufmerksamkeit und Eure Anregungen. Und bis bald…

Kribi

Unsere letzte Station in Kamerun, bevor es zurück nach Douala und anschliessend in die Schweiz geht, ist Kribi, die „andere“ Stadt am Meer. Über 20 km erstreckt sich der Ort am Meer entlang. Wie Limbe wurde auch Kribi von den Deutschen gegründet, 1885 war Kribi der wichtigste Ausfuhrhafen für Kautschuk und Elfenbein.

Eine besondere Sehenswürdigkeit sind die „Chutes de la Lobé“, einige der wenigen Wasserfälle/Stromschnellen der Welt, die sich über 30m direkt ins Meer stürzen.

Neben den Lobéwasserfällen, der Kirche von 1891 mit dazugehörigem deutschen Friedhof und dem Leuchtturm von 1906, hat Kribi allerdings nicht viel zu bieten.

Wir genossen die letzten Tage die Ruhe und den weissen Strand als Abschied von diesem wunderschönen Land. Das ebenso wunderschön gelegene Hotel Ilomba hat perfekt dazu gepasst.





Yaoundé

Unsere Rückreise von der Zentralafrikanischen Republik über Libongo nach Yaounde verlief problemlos, obwohl der grosse Lastwagen weiterhin in unveränderter Position die Strasse blockiert. Von verschiedenen Lastwagen wurde im eigentlich unwegsamen Grtünstreifen daneben eine kleine und mit einem Geländewagen gut zu bewältigende Geländestrecke freigefahren.

Gemäss kamerunischer Manier waren sie soeben am Befreien des Fahrzeuges, als wir durchkamen. Das heisst, sie versuchten es. Es wirkte planlos, alle schrieen ihre Meinungen über den Lärm der Fahrzeuge, es kam zu Handgreiflichkeiten wegen Meinungsverschiedenheiten, jeder versuchte etwas zu machen und vorwärts gings trotzdem kein bisschen. Zumindest nicht in den rund 40 Minuten British Columbia , die wir dem tragikomischen Schauspiel zugeschaut haben.

Unterwegs mussten wir wiederum eine kleine Fähre passieren. Die nicht-freifahrende Fähre funktioniert nicht mit der Strömung, sondern ist Handbetrieben. Das heisst mit Manneskraft dreht man ein Rad und zieht sich somit am Seil entlang auf die andere Seite des Flusses. Selbstverständlich musste ich dies ausprobieren…

Zurück in Yaounde haben wir uns gestern durch die Stadt führen lassen und das Nationalmuseum besucht. Es war ein schöner Abschluss einer gelungenen Reise. Heute ging es nun weiter nach Kribi, einer weiteren Stadt am Meer.

Parc Trinationale de Sangha

Nachdem wir das Hindernis (siehe letzter Eintrag) überwunden hatten, ging es weiter zu unserem Ziel, dem „Parc Trinationale de Sangha“. Dieser Park besteht aus dem „Lobeke“ Nationalpark in Kamerun, dem „Dzanga Sangha“ Nationalpark in der Zentralafrikanischen Republik und dem „Nouabele Ndoki“ Nationalpark in der Republik Kongo (Brazzaville).

Aufgrund des exzellenten Rufes, der nicht zuletzt an der konsequenten Führung durch den WWF ohne politische Vetternwirtschaft liegt, war unsere Entscheidung auf den Dzanga Sangha Nationalpark gefallen.

Das Zwischenziel unserer Reise war Libongo, wo die Motorräder uns absetzten, und wir die Einreiseformalitäten für die Zentralafrikanische Republik absolvieren konnten. Da es keine Brücke über den Sangha-Fluss zwischen Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik gibt, hätten wir das Auto sowieso an der Grenze zurücklassen müssen. Wir überquerten den Fluss mit einer motorisierten Piroge und wurden auf der anderen Seite von unserem Lokalguide und dem Fahrer empfangen. Die Fahrt nach Bayanga im Geländewagen führte uns für mehrere Stunden auf einer marginalen Piste mitten durch den Urwald und durch unzählige Wasserläufe. Die Piste war schmaler als das Fahrzeug, daher schlugen andauernd Äste von den Weg flankierenden Pflanzen und Bäumen gegen das Auto und erklärten so die zahlreichen Risse in den Scheiben sowie die fehlenden Spiegel. Mehrere umgestürzte und den Weg komplett blockierende Bäume lieferten auch die Erklärung für die drei Waldarbeiter in zerschlissener Kleidung, die wir im Gepäckbereich mitgenommen hatten. Insgesamt erinnerte die Szenerie etwas an Jurassic Park.

Die Zentralafrikanische Republik, gezeichnet von jahrzehntelangem Bürgerkrieg, gilt als das ärmste Land der Welt. Die Unterschiede zu Kamerun stachen auch sofort ins Auge, keine Solaranlagen, keine blechgedeckten oder gar gemauerten Häuser, dafür aber unterernährte Kinder. Die meisten Menschen trugen allenfalls ein Kleidungsstück, vielfach waren Lumpen zu sehen. Der lokale Bevölkerungsstamm, die Pygmäen, ist für seine Kleinwüchsigkeit bekannt, ob es einen Zusammenhang mit den Lebensbedingungen gibt, konnten wir nicht herausfinden.

Die Besucheraktivität im Nationalpark, die wahrscheinlich das meiste Geld unter der einfachen Bevölkerung verteilt, ist die Netzjagd. Dabei luden wir im Dorf zehn Pygmäen-Jäger (grösstenteils Frauen) auf den Pickup auf, damit sie uns im Wald die traditionelle und noch immer praktizierte Netzjagd demonstrieren konnten. Dabei werden Netze, ähnlich Fischernetze, im Wald gespannt, und die Tiere, z.B. Duiker, hineingetrieben. Leider haben wir jedoch nichts gefangen.

Der nächste Punkt war das „Elephant-Trekking“. Tief im Urwald gibt es eine grosse wasserdurchflossene Lichtung, deren Boden einen erhöhten natürlichen Salzgehalt aufweist, die „Saline“. Dies scheinen die Wald-Elefanten besonders ansprechend zu finden, daher suchen sie diesen Ort häufig auf. Von unserem Versteck aus, konnten wir etwa 100 Elefanten verschiedener Altersklassen beobachten.

 

 

 

Das absolute Highlight aber ist das „Gorilla-Trekking“. In jahrelanger Arbeit ist es unter Leitung des WWF gelungen, zwei wild lebende Gorilla-Familien so zu habituieren, dass sie sich von Menschen, die einen bestimmten Abstand einhalten, nicht mehr bedroht fühlen. Der sehr hohe Preis für diese Aktivität kommt der Erhaltung des Lebensraumes und damit dem Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Art zu Gute. Pisteurs, die den Gorillas seit Jahren bekannt sind, begleiten die Familien in dezentem Abstand den ganzen Tag bei ihrer Wanderung durch den Park und merken sich deren Schlafplatz. Am nächsten Tag wird dann an dieser Stelle wieder angefangen, die Gorillas zu suchen.

Man fährt zunächst für zwei Stunden mit dem Geländewagen über eine Dschungelpiste zum Lager der Pisteurs. Von dort geht es dann nach Unterweisung und Desinfektionsmassnahmen für zwei bis drei Stunden (je nach Aufenthaltsort der Gorillas) zu Fuss durch unwegsames Urwaldgelände mit Sümpfen und Wasserläufen. Wenn man die Gorillas erreicht hat, darf man ihnen mit Mundschutz für eine Stunde folgen und sie beobachten. Im Wesentlichen geht es dabei um die Nahrungsaufnahme oder das Spielen der Kinder.

Einmal hat uns das Familienoberhaupt, der mächtige Silberrücken, gar bis auf vier Meter an sich herangelassen, bis er dem Pisteur signalisiert hat, dass es nah genug sei.

Um die Tiere nicht unnötig in ihrem natürlichen Leben zu stören, werden pro Gorilla-Familie täglich nur vier Gruppen mit höchstens drei Gästen zugelassen, und die Beobachtungszeit ist auf eine Stunde begrenzt. Gorillas in der Wildnis aus der Nähe beobachten zu können, war wirklich ein einmaliges und sehr beeindruckendes Erlebnis.

Unfreiwillige Strassensperre?!

Den weiteren Weg von Yaounde zu unserem Ziel im äussersten Südosten des Landes, wo es meist kein Handynetz gibt, legten wir mit Fahrer, Guide und Geländewagen zurück. Das kann sehr sinnvoll sein, da es zuweilen sehr kompliziert sein kann, in entlegenen Gegenden den richtigen Weg zu finden, und man sich vor allem nicht selbst um allfällige Probleme mit dem Fahrzeug kümmern muss. Von letzteren blieben wir selbst zum Glück bisher verschont.

Da aber ein Holz-Lastwagen auf einer entlegenen, nicht umfahrbaren Route mitten im Urwald weniger Glück hatte, konnten wir den Vorteil unseres Arrangements nutzen. Der einzige, dafür aber mehrfach wiederholte Kommentar unseres Fahrers bei diesem Anblick war „merde“.

Diese Angelegenheit machte leider eine nächtliche Unterbrechung unserer Fahrt notwendig. Nach der von unserem Guide organisierten Übernachtung in einer WWF-Unterkunft konnten wir am nächsten Tag die Reise fortsetzen. Allerdings nicht in unserem Auto, das keine Chance hatte, das Hindernis zu umfahren. Wir und unser Gepäck kamen zu Fuss darum herum und konnten auf herbeigerufenen Motorrädern weiterreisen. Der Fahrer und das Auto blieben zurück und werden in den nächsten Tagen nachkommen, falls die Strasse bis dahin wieder frei ist.

Da wir Manyemen bereits vor mehreren Tagen endgültig verlassen haben, blieben wir zum Glück von der grossen Geiselnahme ausländischer Staatsangehöriger im nördlichen Nachbarort (Nguti) und der grösseren Schiesserei mit anscheinend zahlreichen Verletzten im südlichen Nachbarort Manyemens (Konye) verschont. Aufgrund unserer mittlerweile grossen räumlichen Entfernung sind wir vom Bürgerkrieg in Südwest-Kamerun nicht mehr unmittelbar betroffen.

On the road again…

Dass auf Reisen in Afrika im Allgemeinen und Kamerun im Speziellen allerlei unvorhergesehenes passieren kann und man von daher bezüglich Ankunft und Unterbrechungen flexibel bleiben muss, war uns nichts Neues. Unsere Reise von Manyemen über Buea und Douala in die Hauptstadt Yaounde war diesbezüglich keine Ausnahme.

Wir hatten zum beispiel bereits eine Reifenpanne, als sich auf dem Highway ein scharfkantiges kleines Metallteil in einen Reifen hineingebohrt hatte. Ausserdem waren wir von einem missmutigen Gendarm an einem Kontrollpunkt festgehalten worden. Er war kurioserweise der Meinung, dass es in Kamerun aus Sicherheitsgründen verboten sei, einen Rucksack auf dem Rücksitz zu transportieren und wollte von uns eine „Strafe“ in geradezu astronomischer Höhe dafür kassieren. Er liess sich auch mit den üblichen Argumenten, z.B. dass wir gar keine Touristen sondern medizinisches Fachpersonal seien, dass wir in einem Krankenhaus arbeiteten, dass wir für die Kirche arbeiteten, etc. nicht von seiner Phantasie abbringen. Erst als ich mit der Ankündigung, Kontakt zur Hierarchie der Kirche aufzunehmen, zum Telefon gegriffen habe, hat er es sich endlich anders überlegt und uns weiterfahren lassen.

Mir vor Augen haltend, wie Taxis und andere Transporter in Kamerun üblicherweise beladen sind, konnte ich mein Gelächter in dieser grotesken Situation wirklich nur schwerlich zurückhalten. Das Bild zeigt zwei nur etwa zur Hälfte (!) beladene Taxis.

So erschien es uns zunächst auch nicht überraschend als wir einige Stunden später wieder an einem Checkpoint herausgewunken wurden. Auffallend war, wie gezielt der Gendarm einzelne Fahrzeuge auswählte, noch bevor er Fahrer oder Innenraum erkennen konnte. Er hatte dabei einen handschriftlichen Zettel in der Hand, auf dem korrekt „RAV 4“ sowie unsere Autonummer stand, und den er uns mit den Worten, „Euer Auto steht auf diesem Zettel, Ihr seid zu schnell gefahren!“, demonstrierte.

Es ging einen Augenblick bis wir realisiert hatten, dass es dabei tatsächlich mit rechten Dingen zuging. Es ist schon phänomenal, die wahrscheinlich einzige Geschwindigkeitskontrolle des ganzen Landes, die konnte „Turbo Tanja“ nun wirklich nicht verpassen.

Alle anderen Fahrzeuge, die ebenfalls anhalten mussten, waren offensichtlich gut motorisiert. Die Fahrer sahen allgemein weniger glücklich aus. Die einheitliche Strafe von 25’000 XAF (ca. 42 CHF), nota bene mit korrekter gesiegelter Quittung, war für uns zwar weniger schmerzhaft, die Erheiterung über diese unerwartete Situation glich das problemlos aus. Bedenkt man aber, dass diese Strafe ungefähr einen halben kamerunischen Mindestlohn ausmacht, entspräche der Betrag in der Schweiz etwa 2’000 CHF…

Bye bye Manyemen

Nun ist unsere Zeit in Manyemen bereits vorbei. Wir durften gestern noch einen wunderschönen letzten Abend verbringen mit unseren Teams vom Haus, der Medizinisch-chirurgischen Abteilung und des Notfalls/OP.

Morgens um halb acht standen die ersten Köche und Helfer vor unserer Tür. Unter der Regie von Pamela begann die Kocherei für den Abend, für rund 30 Personen. Neun Personen halfen beim Gemüse schneiden, Hühner schlachten und zerlegen, Pepe mahlen, Wurzeln schälen, Feuer entfachen, fritieren, kochen usw. Trotz der vielen Arbeit war die Stimmung ausgesprochen fröhlich, und alle waren sehr fleissig. Um vier Uhr war dann alles in Wärmebehälter abgefüllt und bereit für die Gäste.

Wie es hier in Kamerun üblich ist wurde ein Programm für den Abend geschrieben. Angefangen mit dem Eröffnungsgebet, Ernennung des Vorsitzenden des Abends und seiner weiblichen Gegenperson Buy Amoxypen , sowie diversen Reden, angefangen vom Vorsitzenden, dem Chefarzt, der Pflegedienstleiterin und den Departementsvorsitzenden.

Zwischendurch durfte ich mit Ebako, meinem Trommellehrer mein Können an den Drums zeigen und es wurde von allen mit Tanzen und Singen begleitet. Übrigens ist der Stoff der Kleidung unser Ashuabee, also der offizielle Dresscode des Abends.

Anschliessend wurden wir als Geschenk neu eingekleidet und weiter gings mit der Rede von Bodo und mir. Es folgte das, weswegen alle eigentlich gekommen waren und man hier so elegant „Refreshment“ nennt, das Essen und Trinken.

 

Es war ein wunderschöner letzter Abend in Manyemen und er Abschluss eines sehr spannenden, herausfordernden Jahres. Ich werde Einiges und Einige hier vermissen!
Heute sind wir gegen Mittag zunächst nach Buea abgereist. Morgen fahren wir weiter nach Yaoundé, von wo aus wir nochmals auf eine Reise Richtung Zentralafrikanische Republik, also in den Südosten von Kamerun, aufbrechen. Nochmals rund 3 Wochen reisen, entspannen, entdecken und erkunden. Wir werden weiter berichten…



Ein kleiner Rückblick

Unsere Zeit hier in Manyemen geht langsam zu Ende. Zeit für einen kleinen Rückblick: Was haben wir erreicht, gelernt, dem Spital sowie den Menschen hier gebracht…

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Wir als Paar sowie auch als Einzelpersonen haben in diesem Jahr sehr viel gelernt. Wir haben die Erfahrung gemacht, wie es ist, in einem ressourcenarmen Land zu Arbeiten, den Umgang mit diversen in Europa nicht mehr oder sehr selten vorkommenden Krankheiten erlernt und haben den doch komplett anderen Spitalalltag von Manyemen erlebt. Wir haben neue Menschen und eine komplett andere Kultur kennengelernt, neue Freunde gefunden und mit ihnen schöne Feste gefeiert sowie für dieses Jahr immerhin 4 Personen eine Arbeit ermöglicht.

Was wir in der doch sehr kurzen Zeit von einem Jahr dem Spital gebracht haben ist fraglich, zumindest vom Nachhaltigkeitsaspekt her. Wir haben zum Beispiel Arbeitsblätter erstellt und eingeführt, auf denen die Medikation sowie die Vitalzeichen aufgezeichnet werden sollen.

Wir haben versucht, diagnoseabhängige Behandlungspläne einzuführen. Damit ist gemeint, dass ein Patient mit Malaria für Malaria behandelt wird, ein Patient mit Würmern im Stuhl für Würmer im Stuhl behandelt wird, und nicht einfach jeder Patient wahllos alle Medikamente bekommt. Ein Patient, der wegen hohem Blutdruck ohne begleitende Infektion ins Spital kommt, braucht zum Beispiel weder Malariamedikamente noch eine Wurmkur. Das verhindert nichts nur unnötige Nebenwirkungen, sondern schont auch das ohnehin meist extrem knappe Budget des Patienten.

Die Umsetzung und Kontinuität, wenn man mal nicht schaut, lässt allerdings zu wünschen übrig. Ich denke, einigen Personen konnten wir etwas beibringen und deren Horrizont erweitern. Das Interesse etwas neues zu lernen und entsprechend umzusetzen ist allerdings leider, dem Bildungsgrad des Spitalpersonals entsprechend, eher gering.

Für uns war es jedoch alles in allem eine extrem wertvolle Zeit, die wir beide nicht missen wollen.

Childrene Welfare Clinic

Jeweils am letzten Freitag im Monat findet bei uns im Spital die „Children Welfare Clinic“ statt. Das heisst, die gesamten kleinen Kinder der Umgebung werden im Spital von erfahrenen Pflegepersonen untersucht, gewogen und entsprechend geimpft. Rund einen Franken (500 CFA) müssen die Eltern für die Untersuchung bezahlen, die Impfungen sind darin enthalten oder werden vom Staat übernommen. Geimpft wird gegen Krankheiten wie Tuberkulose, Polio (Kinderlähmung), Diphterie, Pertussis (Keuchhusten), Tetanus, Hepatitis B, Haemophilus Influenzae, Pneumokokken, Masern, Gelbfieber und ROTA-Virus. Dieses Schema ist sehr ähnlich zu unseren europäischen Impfschemata. Einzig die Verfügbarkeit von den Impfstoffen stellt hier immer mal wieder ein Problem dar…
Anschliessend wird noch ein kurzer Theorieinput über Ernährung, Kinderkrankheiten, Symptome und mögliche Interventionen vermittelt.
Auffällige Kinder, unterernährte und kranke werden entsprechend weiter dem Arzt überwiesen.


Nahrungsmittelaufbewahrung

„Pass auf, sonst läuft das Essen weg!“ – dieser Spruch könnte in Kamerun erfunden worden sein.

Wir haben in der Zeit hier viel gelernt bezüglich Essensaufbewahrung. Ein Kühlschrank zum Beispiel, ist für Kameruner Luxus und für uns hier ein unglaublicher Gewinn an Lebensqualität. In den Kühlschrank hinein schaffen es weder Ameisen noch Krabbeltiere, auch keine Mäuse oder Ratten.

Mit den Ratten bleibt es ein ewiger Kampf. Aktuell bewohnen derer zwei unsere Vorratskammer, leider schmeckt beiden das „Spezialfutter“, das wir extra für sie reichhaltig auftischen (Gift) nicht.

Die Ameisen kommen unverzüglich, wenn es irgendwie nach Zucker riecht. Nun uns wurde gelehrt, Brot muss auf einem Wasserbad gelagert werden. Allerdings lockt nur die kleinste Wandberührung innert Minuten Massen an Ameisen an. Arbeitsflächen werden nach Gebrauch unverzüglich gereinigt Area Phone Code 450 , Nahrungsmittel wenn immer möglich gut verschlossen. Bei der Lagerung heisst es, so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Nur ist dies ziemlich schwer, da mann nie weiss, wann und wo man wieder zum Einkaufen kommt. Und die nächste Frage ist dann immer, ist der gewünschte Artikel im Geschäft überhaupt verfügbar.

Man braucht hier tatsächlich einen gewissen Plan, wenn man verhindern will, dass dem Essen Beine wachsen…