Einführungsphase

Wir sind beide noch mitten in der Einführungsphase. Das erste Fazit von Seiten der Pflege darf hier sicher lauten: „Die Uhren drehen hier deutlich langsamer als zu Hause!“

Das Spital ist zur Zeit eher leer. Gemäss den Kollegen wird zur Zeit auf den Feldern angepflanzt, deswegen haben die Menschen hier zu dieser Jahreszeit wenig bis kein Geld und vor allem auch keine Zeit um ins Spital zu kommen. Dies soll sich in den kommenden Monaten deutlich ändern, da die Menschen rund um Manyemen hauptsächlich Farmer sind.
Zur Zeit habe ich in der Pflege noch häufig die Möglichkeit, während der Arbeitszeit mein Wissen aufzufrischen… 🙂
Bei Bodo sieht das mit der Arbeit etwas anders aus. Montag, Mittwoch und Freitag ist Visite im gesamten Spital (Chirurgie, Medizin, Gynäkologie, Wöchnerinnen und Kinderklinik). Anschliessend hat er Sprechstunde und wird zu Notfällen gerufen. Am Nachmittag stehen Ultraschalluntersuchungen sowie Laborbesprechungen mit den Patienten auf dem Programm.

Erster Arbeitstag

Heute war nun unser erster Arbeitstag im Spital. Um 07:30 Uhr war Arbeitbeginn mit dem gemeinsamen Morgengebet. Nach einer halben Stunde wurden wir individuell in unsere Arbeit eingeführt. Bodo ging mit dem einzigen anderen anwesenden Arzt ins Out Patient Department (die ambulante Sprechstunde) und ich wurde am Morgen auf der medizinisch-chirurgischen Station und anschliessend in die Schwangerschaftskontrollen eingeführt.
An einem neuen Ort und mit dem Hinderniss einer Fremdsprache kommt man sich doch gleich wieder wie ein Anfänger vor… Sehr vieles ist neu. Das eine sind sicherlich die Krankheiten, obwohl diese hier nicht ganz so spezifisch definiert werden wie bei uns. Das andere sind jedoch vor allem die Medikamente, Laborwerte, und deren Abkürzungen. Hier heisst natürlich auch alles anders. Die einzige Hilfe ist der Wirkstoff-Name. Auch muss ich mich wieder an die ärztliche Handschrift gewöhnen, diese zu entziffern ist nämlich nicht sehr einfach…

Markt und Sonntagsprogramm

Am Freitag war ich mit Tom und Martin auf dem Markt in Kumba. Kumba ist die nächste grössere Stadt und rund eine Autofahrstunde von Manyemen entfernt. Dort war ein geschäftiges Treiben. Es war eindrücklich mit anzusehen, live zu erleben und dort auch einzukaufen. Das nächste Mal versuche ich, die Kamera mitzunehmen.

Unsere Einkaufsliste war sehr lang. Wir benötigten diverses, von Lebensmitteln über Küchenutensilien, Putzzeug, Gartenarbeitsgeräte bis hin zu Stoff für die Arbeitsbekleidung unserer Hausangestellten. Tom ist sehr stolz, dass er den Stoff für seine Arbeitskleidung selber aussuchen durfte und hat auch bereits den Schneider informiert, dass er am Dienstag zum Ausmessen kommen wird.

Gestern war dann wieder Sonntagsprogramm angesagt, diesmal die kurze Variante mit zweistündigem Gottesdienst. Wiederum wurden wir der gesammten Kirchengemeinde vorgestellt und von dieser begutachtet. Anschliessend wurden wir mit einem speziellen Lied willkommengeheissen. Die Kirche in Manyemen ist deutlich grösser als die Kirche in Buea, jedoch weit weniger gefüllt.

Am Nachmittag führte uns Martin im Ort umher. Die Bilder zeigen einige Eindrücke davon.
Heute am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, wird auch hier nicht gearbeitet. Am Abend soll in der „Gewerkschaftsbeiz“ eine grosse Feier stattfinden. Wir sind am Tisch der Direktion eingeladen. Ich bin gespannt…