Kamerunische Küche: Ndole

Eines der ersten Gerichte der Kamerunischen Küche, das wir kennengelernt haben, war Ndole.

Ndole (oder auch N’Dole) ist ein sehr beliebtes Nationalgericht aus Kamerun, welches jedoch bereits bis über die Grenzen hinaus bekannt ist. Die Hauptzutat von Ndole ist ein grünes Blattgemüse, das hier „Bitterleaf“ genannt wird. Diese Bitterleafs werden kleingeschnitten und vor dem Kochen gut eingeweicht (1. Foto).

Zuerst wird, wenn vorhanden, Fleisch oder Fisch angebraten und anschliessend mit gestossenen Erdnüssen und Egussi zusammen in viel Flüssigkeit gekocht (2. Foto). Egussi sind getrocknete Kerne einer westafrikanischen Melone, die ebenfalls gestossen werden müssen. Die bereits eingeweichten Bitterleafs werden nun ausgepresst (3. Foto) und zu dem Erdnuss-Fleisch-Brei hinzugegeben, anschliessend wird alles nochmals erwärmt (4. Foto). Zum Schluss wird der Eintopf mit viel (!!!) Öl vermischt, mit Pepe (Peperoncinipaste) und Zwiebeln abgeschmeckt und meist mit Plantains (Kochbananen) serviert.

Da das fertige Gericht ganz ausgezeichnet schmeckt (besonders solange es noch warm ist) Canadian area code 902 , ist es uns leider nie gelungen, es vor dem Verzehr angerichtet zu fotografieren…



Alltagssorgen

Unsere Tiere beschäftigen uns tagtäglich. Während die Versorgung unter der Woche von Tom und Fred übernommen wird, ist dies am Wochenende selbstverständlich unsere Aufgabe.

Am letzten Donnerstag Abend kam Tom zu mir und berichtete mir, dass es einem Huhn nicht gut gehe. Leider haben wir beide nicht sehr viel Ahnung von Hühnern. Wir beschlossen mal aggressiv bis zum nächsten Morgen zuzuwarten. Leider blib der Zustand unverändert auch den Freitag über. Nach genauer Untersuchung durch den anwesenden Arzt 😉 diagnostizierten wir eine Gangproblematik sowie vermutlich erhöhte Körpertemperatur (was ist die normale Temperatur eines Huhns?). Wie entschieden uns, das Huhn zu separieren und ihm zerstossene Antibiotikatabletten in kleinen Dosen zuzuführen.

Aktueller Zustand nach 5 Tagen Behandlung: Das Huhn lebt immer noch, tagsüber bei uns auf der Veranda, nachts im Geräteschopf. Es isst, trinkt, trinkt und piept. Tom und Fred sind der Meinung, dass es das Huhn schaffen wird…

Bodos kleine freche, meckerfreudige westafrikanische Zwergziege wird langsam aber sicher zur Diva! Sie meckert, wenn sie raus will, Sonntags ab sieben Uhr durchgehend, sie meckert wenn ihr der aktuelle Fressplatz nicht passt und sie macht ein Drama wenn der erste Regentropfen fällt (es regnet täglich mehrmals). Sofern sie dann unter Dach ist und es kurz nicht mehr regnet meckert sie, weil sie wieder raus will… Auch ist sie eine grossartige Fesselkünstlerin und unsere Kreativität zur Entfessselung ist teilweise mehrmals täglich gefragt.

Sie entschädigt uns jedoch täglich durch die standesgemässe Begrüssung, wenn wir nach Hause kommen. Auch üben wir fleissig zirzensische Lektionen mit ihr…



Häufigste Krankheit: Malaria

Aus finanziellen Gründen, kommen die Patienten oft sehr spät in ein Gesundheitszentrum oder eben zu uns ins Spital. Die Menschen versuchen zuerst alles mögliche, um die doch sehr hohen Spitalkosten zu umgehen. Zuerst werden Medikamente, die leider oft ohne oder mit weniger Wirkstoff sind, auf der Strasse gekauft, wenn dies nicht die gewohnte Linderung der Beschwerden bringt, wird ein traditioneller Heiler aufgesucht. Die Möglichkeit ins Spital zu gehen wird erst als letzte Lösung angesehen.

So war es auch für ein kleines dreijähriges Kind die letzte Möglichkeit. Das Mädchen war bei Eintritt auf die Notfallstation bereits bewusstlos. Die Eltern berichteten von hohem Fieber seit 4 Tagen. Die Medikamente, die sie auf der Strasse gekauft hatten, sowie der Medizinmann vom Ort brachten nicht die gewünschte Heilung. Das Kind sei nun seit dem Morgen nicht mehr ansprechbar.

Nachdem die übliche Frage nach Geld, das vor dem Start der Behandlung bezahlt werden muss, geklärt war, starteten die ersten Untersuchungen. Diese zeigten eine schwerste Blutarmut (Anämie, Hämoglobin unter dem minimal messbaren Wert von 4.0g/dl) sowie positive Malariaparasiten. Umgehend wurde bei beiden Eltern getestet, ob sie als Blutspender in Frage kommen. Rund eine halbe Stunde nach Eintreffen des Kindes im Spital konnte die Transfusion von Vollblut gestartet werden. Und 90 Minuten später reagierte das Kind wieder und begann zu wimmern. Nach Abschluss der Malariatherapie durfte das Kind in einem guten Zustand nach Hause entlassen werden.

Malaria ist einer der häufigsten Gründe, warum ein Spital aufgesucht wird. Diese Infektionskrankheit wird von einem einzelligen Parasiten (Plasmodium) über die weibliche Anopheles-Mücke übertragen. Es gibt verschiedene Arten von Malaria, die in diesem Gebiet mit Abstand häufigste und allgemein schwerste Form ist die Malaria tropica (weitere Arten: Malaria tertiana, Malaria quartana). Die Symptome sind hauptsächlich hohes, wiederkehrendes Fieber, Schüttelfrost, Magen-Darm-Beschwerden sowie neurologische Komplikationen.

Die Pathogenese ist eher komplex zu erklären und sprengt diesem Rahmen. Die wichtigste Komplikation in unserem Kontext ist die Auflösung der roten Blutkörperchen und somit die Anämie. Neben der Behandlung von Malaria ist die Transfusion von Vollblut eine fast tägliche Handlung. Dabei ist das Auftreiben des geeigneten Spenders Aufgabe der Betreuungsperson des Patienten. Die Bezahlung wird zwischen diesen Personen selber abgemacht und kann je nach dem einiges kosten… Das Motto „Blutspenden rettet Leben“ wird hier leider auch als Business angesehen.


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Bamenda

Das letzte Wochenende haben wir mit Martin in Bamenda verbracht. Bamenda ist die Hauptstadt der Nordwest-Provinz und hat etwa 400’000 Einwohner. Die Stadt liegt auf rund 1000 m.ü.M. in einem Hochtal und ist daher klimatisch doch einiges kühler als wir es von Manyemen her gewohnt sind. Der Pullover war sehr willkommen.

Die Fahrt von Manyemen nach Bamenda dauert rund 4h, die Strasse ist bis auf ein kurzes Stück durchgehend geteert und in exzellentem Zustand, ganz anders als die Strassen in Bamenda selber. Hier wird das Tempo der Fahrt durch die Löcher der Strasse definiert. Meist ist dies Schrittempo.

Im Ort selber waren wir im Prescraft-Shop, wo von Mission 21 und der PCC unterstützt, Kunsthandwerk (traditionelle Töpferei, Flechten, Schnitzen, Weben) hergestellt und verkauft wird. Der Kaffee, der im dazugehörigen PresCafé angboten wird, ist ebenfalls empfehlenswert.

Der Markt von Bamenda ist riesig und ziemlich ungeordnet. Jedoch scheint alles irgendwie und irgendwo vorhanden zu sein. Das Angbort an frischem Gemüse und Früchten ist gross und sehr verlockend. Die Abteilung für Stoffe haben wir erst durch die Hilfe einer freundlichen Afrikanerin gefunden. Die Afrikaner haben uns etwas belächelt als wir zielstrebig der Afrikanerin gefolgt sind: eine weisse Frau voraus und zwei weisse Männer hinterher. 😉 Dort angekommen mussten meine Begleiter sich dann etwas in Geduld üben, verständlich, bei dieser Riesenauswahl an so unglaublich tollen Stoffen…



Die Hühner sind da!!!

Seit Donnerstag sind wir nun im Besitz von 13 mehr oder weniger weiss gefiederten Hühnern.

Martin und ich sind am Donnerstag nachmittag in kamerunischer Manier, das heisst mit fünf anderen Personen im Auto nach Kumba gefahren. Dort haben wir die Mitreisenden verabschiedet und unsere insgesamt 25 Hühner gekauft.

Bereits im dunkeln sind wir wieder in Manyemen angekommen und haben die Hühner aufgeteilt. Ich glaube phone Numbers lookup , sie hatten in ihrem kurzen Leben (21 Tage) noch nie so viel Platz wie jetzt.

Nun heisst es ca. 2-3 Monate regelmässig füttern und dann wird es für die einzelnen Hühner nochmals etwas eng im Topf…



Kamerunische Küche

Gekocht wird in Kamerun traditionell auf offenem Feuer, meist auf einer gedeckten Feuerstelle, häufig sogar in einem geschlossenen und nur knapp unter dem Dach geöffneten Raum. Der Kochtopf befindet sich auf drei Steinen über dem Feuer. Gaskochherde und Gasflaschen können sich die meisten Kameruner nicht leisten und bei den regelmässigen Stromausfällen sowie den meist langen Kochzeiten ist auch ein Elektroherd nicht geeignet.

Was in der traditionellen Küche hier nicht fehlen darf, ist das klassische Maggi. Trotz der guten Auswahl an Gewürzen hier wird in jedem Gericht mindestens 1 Maggiwürfel verarbeitet. Maggi wird stückweise oder auch in 100 Stück-Packungen an jeder Strassenecke verkauft.

Die Küche in Kamerun ist generell sehr scharf. Die Hauptzutat bei allen Gerichten dafür ist „Pepe“. Pepe ist kein Pfeffer sondern Peperoncini-Schoten, die geschnitten, gemahlen und meist mit Salz oder Maggi vermischt aufgekocht werden. Pepe wird bereits beim Kochen verwendet und zusätzlich zum Nachwürzen noch am Tisch serviert. Zum Glück ist Tom Europäer bereits gewohnt und würzt sehr moderat mit „small“ Pepe. 😉
Die Verwendung von nur wenig Pepe ist hier allerdings mindestens unüblich, wenn nicht sogar verpönt. Sehr treffend hat das eine Pflegefachfrau vom Notfall formuliert: „Was?!? Ihr Europäer esst ohne Pepe?!? Müsst Ihr da nicht gleich kotzen???“

Etwas Europa in Afrika

Die Mangosaison in Manyemen neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Unser Baum trägt nur noch sehr vereinzelt Früchte. Wir haben bei unserem letzten Ausflug nach Douala Geliermittel gekauft und aus ca. 10kg Früchten Konfitüre hergestellt. Das war ein Aufwand, der sich jedoch gelohnt hat. Wir geniessen nun täglich superfeine, aromatische Mangoconfi, geschmaklich besser als jede denkbare Mango in der Schweiz.
Dieses Wochenende haben wir uns nochmals unserer Solarbeleuchtung im und ums Haus gewidmet. Heute werden noch die letzten Räume im Haus mit Solar-Licht versehen und sind somit jederzeit (also auch nachts, Strom gibt es nämlich nur bis 22:00 Uhr) beleuchtbar.
Bodo hat an einigen Stellen Steckdosen montiert um den 12-Volt Ventilator anzuschliessen. Dies wird in der Trockenzeit eine angenehme Abkühlung darstellen.
Auch hat sich unsere „Familie“ etwas erweitert. Eine kleine, freche und meckerfreudige westafrikanische Zwergziege lebt nun bei uns. 🙂 Bodo als bekennender Ziegenfreund ist nun stolzer Ziegenbesitzer.


Skin-Graft

Mehr oder weniger zeitgleich mit unserer Ankunft in Manyemen ist ein Patient mit einer schweren Weichteilinfektion am Fussrücken im Spital eingetreten. Die Wunde wurde gleichentags im Dressing-Room in einer „leichten“ Narkose debridiert, also die komplette Nekrose (der abgestorbene Bereich) entfernt und die Wunde bis zu den Sehnen freigelegt. Anschliessend wurde die Wunde täglich ohne Betäubung mit feuchten Kompressen verbunden.

Das erste Foto entstand ca. 20 Tage nachdem der Patient ins Spital kam. Es ist bereits frisch granulierende Gewebe sichtbar.

Nach ca. 5 Wochen hatte sich die Wunde soweit erholt, dass von einer Hauttransplantation gesprochen wurde (Zweites Foto).

In einer Teilnarkose wurde dann ca. 6 Wochen nach Eintritt des Patienten das „Skin-Graft“ durchgeführt. Dafür wurden am Oberschenkel viele kleine „Inselchen“ der oberen Hautschichten entfernt und in einem zweiten Schritt auf die Wunde am Fussrücken aufgelegt.
In der Schweiz würde dieses Verfahren mit einem Dermatom durchgeführt werden. Das ist eine Art Elektrorasierer, der die obersten Hautschichten als intakte Ebene entfernt. Anschliessend würde die Haut „gemesht“ werden, also so eingeschnitten werden, dass ein Maschendrahtgitter entsteht. Dieses würde auf Wundgrösse gedenht und ringsherum am Wundrand befestigt. Häufig wird dazu auch ein Vakuumverband eingesetzt. Bei diesem Verfahren wird die „neue“ Haut ziemlich rasch mit Blutgefässen versorgt und kann unter idealen Bedingungen heilen.
Das hier in Manyemen angewandte Verfahren führt zum selben Ergebnis, benötigt aber sowohl bei der Operation als auch im anschliessenden Heilungsprozess mehr Zeit. Vor allem benötigt es aber praktisch keinerlei spezielles und teures Material.

Der erste Verbandwechsel fand fünf Tage nach dem Eingriff statt. Ich bin deswegen extra am Sonntagmorgen um 7 Uhr ins Spital gerufen worden, da ich interessiert war, wie das ganze aussieht. (Drittes Foto)
Alle zwei Tage wurde der Verband mit Vaselinegaze erneuert und die Wunde heilte sehr gut. Auch die Stelle, an der die Haut entfernt wurde, entwickelte sich unauffällig. (Viertes und fünftes Foto)

Die letzten zwei Bilder zeigen die Situation am Austrittstag, rund zwei Monate nach Eintritt des Patienten ins Spital. Die ehemalige Wunde zeigt sich komplett verschlossen.

Es ist schon erstaunlich wie so etwas hier gemacht wird. Das Resultat am Ende ist jedoch das selbe, und der Patient ist aufgestellt und schmerzfrei aus dem Spital gegangen…






Pidgin-English

Kamerun hat mit englisch und französisch zwei offizielle Amtssprachen. In rund 80% des Landes wird französisch und nur in ca. 20% englisch gesprochen. Die weiteren ca. 270 Nationalsprachen von Kamerun (Countrytalk) werden meist ausschliessslich im Stammes- oder Familienverbund gesprochen.

Im englischsprachigen Teil von Kamerun hat sich bereits im 17. Jahrhundert eine Verkehrs- und Handelssprache entwickelt, die eine Vermischung vom englischen Grundwortschatz mit lokalen Dialekten ist, das Pidgin-English.

Das Wort „Ashia“ hat es uns besonders angetan. Ashia bedeutet soviel wie die folgenden Ausdrücke zusammen: „Es tut mir leid“, „ich leide mit Dir“, „Du hast mein Mitgefühl“, „Entschuldigung“ oder gemäss Bodos Übersetzung „Schad“… 😉
Das Wort Ashia wird in diversen Situationen verwendet. Hier einige Beispiele: Jemand ist verletzt, jemand hat Schmerzen aufgrund einer Injektion, jemand hat einen Verlust erlitten (Todesfall, gestohlen, etc.) jemand arbeitet mehr oder erledigt Zusatzarbeiten, jemand hat einen Schreibfehler gemacht oder es steht eine unbeliebte Arbeiten an.
Die Antwort auf dieses Wort ist „Thank you“ was prompt kommt und ernst gemeint ist.

Das Foto zeigt die Aussicht vom Wasserturm. Die excellente Strasse existiert noch nicht sehr lange und verbindet Kumba mit Bamenda.