Andere Länder – Andere Sitten (III)

Eine Situation, die relativ gut eines der grösseren lokalen Probleme beschreibt, habe ich im Labor erlebt.

Wir haben ein paar seltenere Blutwerte bestimmen lassen. Das Laborgerät für chemische Untersuchungen gibt die Ergebnisse eigentlich auf einem Papierstreifen, ähnlich einem Kassenzettel (mit Einheiten!) aus. Der Druck von ebendiesem Kassenzettel funktionierte aber aus irgendeinem Grund nicht (Papier leer, Farbband leer, etc). Das Laborpersonal hat daher die Zahlen vom Display des Gerätes kurzerhand handschriftlich übertragen und dabei leider auf die Einheiten verzichtet.

Für häufig bestimmte Blutwerde wäre das kein Problem, da die Einheiten geläufig sind. Bei seltenen Blutwerden, für die es noch dazu mehrere unterschiedliche Einheiten gibt, kann das aber ein Problem werden. Es unterscheiden sich dann natürlich auch die Normwerte. Der Blutzucker beträgt beispielsweise in Deutschland normalerweise 80 – 120 (mg/dl) und in der Schweiz 4 – 6 (mmol/l).

Zusammen mit dem an allem interessierten Apotheker habe ich im Labor nachgefragt, ob man denn das Problem mit dem nicht funktionierenden Ausdruck bereits dem Technischen Dienst gemeldet habe. Ob also absehbar sei, dass das Problem bald gelöst werde.

Als Antwort haben wir erhalten, dass die Laborantin erst seit einer Woche aus den Ferien zurück sei und das Problem da bereits bestanden habe. Sie wisse daher nicht, ob das Problem bereits gemeldet worden sei. Sie müsse daher erst warten, bis die andere Kollegin ebenfalls aus den Ferien zurück sei, um sie danach zu fragen, ob sie das Problem dem Technischen Dienst bereits gemeldet habe. Erst danach könne sie den Fehler allenfalls selbst melden…