Häufigste Krankheit: Malaria

Aus finanziellen Gründen, kommen die Patienten oft sehr spät in ein Gesundheitszentrum oder eben zu uns ins Spital. Die Menschen versuchen zuerst alles mögliche, um die doch sehr hohen Spitalkosten zu umgehen. Zuerst werden Medikamente, die leider oft ohne oder mit weniger Wirkstoff sind, auf der Strasse gekauft, wenn dies nicht die gewohnte Linderung der Beschwerden bringt, wird ein traditioneller Heiler aufgesucht. Die Möglichkeit ins Spital zu gehen wird erst als letzte Lösung angesehen.

So war es auch für ein kleines dreijähriges Kind die letzte Möglichkeit. Das Mädchen war bei Eintritt auf die Notfallstation bereits bewusstlos. Die Eltern berichteten von hohem Fieber seit 4 Tagen. Die Medikamente, die sie auf der Strasse gekauft hatten, sowie der Medizinmann vom Ort brachten nicht die gewünschte Heilung. Das Kind sei nun seit dem Morgen nicht mehr ansprechbar.

Nachdem die übliche Frage nach Geld, das vor dem Start der Behandlung bezahlt werden muss, geklärt war, starteten die ersten Untersuchungen. Diese zeigten eine schwerste Blutarmut (Anämie, Hämoglobin unter dem minimal messbaren Wert von 4.0g/dl) sowie positive Malariaparasiten. Umgehend wurde bei beiden Eltern getestet, ob sie als Blutspender in Frage kommen. Rund eine halbe Stunde nach Eintreffen des Kindes im Spital konnte die Transfusion von Vollblut gestartet werden. Und 90 Minuten später reagierte das Kind wieder und begann zu wimmern. Nach Abschluss der Malariatherapie durfte das Kind in einem guten Zustand nach Hause entlassen werden.

Malaria ist einer der häufigsten Gründe, warum ein Spital aufgesucht wird. Diese Infektionskrankheit wird von einem einzelligen Parasiten (Plasmodium) über die weibliche Anopheles-Mücke übertragen. Es gibt verschiedene Arten von Malaria, die in diesem Gebiet mit Abstand häufigste und allgemein schwerste Form ist die Malaria tropica (weitere Arten: Malaria tertiana, Malaria quartana). Die Symptome sind hauptsächlich hohes, wiederkehrendes Fieber, Schüttelfrost, Magen-Darm-Beschwerden sowie neurologische Komplikationen.

Die Pathogenese ist eher komplex zu erklären und sprengt diesem Rahmen. Die wichtigste Komplikation in unserem Kontext ist die Auflösung der roten Blutkörperchen und somit die Anämie. Neben der Behandlung von Malaria ist die Transfusion von Vollblut eine fast tägliche Handlung. Dabei ist das Auftreiben des geeigneten Spenders Aufgabe der Betreuungsperson des Patienten. Die Bezahlung wird zwischen diesen Personen selber abgemacht und kann je nach dem einiges kosten… Das Motto „Blutspenden rettet Leben“ wird hier leider auch als Business angesehen.


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