Ende November hat der Moderator, der Bischoff und oberste Leiter der Presbyterianischen Kirche in Kamerun (PCC), einen unmissverständlichen Beschwerdebrief gegen die Mitarbeitenden von Mission 21 in Kamerun geschrieben.
Zunächst wurde unser Freund der Ingenieur, der seit 2014 in Manyemen arbeitet, massiv angegriffen und auch gegenüber Mission 21 schlecht gemacht. Der absolute Grossteil der Vorwürfe ist frei erfunden und sehr einfach wiederlegbar. Der Moderator hat ihn damit letztlich zum fristlosen Rücktritt gezwungen. Vor wenigen Wochen haben wir ihn nach Douala zum Flughafen begleitet, er hat Kamerun damit ein Jahr früher als geplant verlassen müssen.
Das nächste Ziel der Angriffe des Moderators war ich selbst. Glücklicherweise sind auch seine Vorwürfe gegen mich komplett haltlos und einfach wiederlegt. Wenige Tage vor diesem Brief habe ich bei meiner fachlichen Mitarbeiterqualifikation mit dem Chefarzt die volle Punktzahl erhalten. Das Verhalten der Patienten und der Chiefs der umliegenden Orte mir gegenüber bestätigt meine gute Beurteilung durch den Chefarzt und widerspricht damit dem Moderator ebenfalls.
Der Versuch des Chefarztes, mit dem Moderator das Gespräch über seine überraschende und haarsträubende Beurteilung aufzunehmen, scheiterte. Der Moderator antwortete, dass er nicht auf die fachliche Meinung des Chefarztes angewiesen sei, um meine Qualifikation zu beurteilen.
Es ist daher anzunehmen, dass es sich auch bei dem Angriff auf mich nicht um konkrete Kritik an meiner Person handelt, sondern um einen Versuch, mich schlechtzumachen und loszuwerden. Inkonsequenterweise ist man sich allerdings nicht zu schade, weiter bei jeder Gelegenheit Gelder aus der Schweiz zu fordern.
Unsere tägliche Arbeit wird durch diese Feindseligkeiten zum Glück jedoch nicht beeinträchtigt. Der Umgang mit den Mitarbeitenden sowie den Patienten hier im Urwald ist unverändert herzlich und angenehm. Buea mit dem sprichwörtlichen Elfenbeinturm und den Animositäten der Elite ist eben doch weit weg.
Die kamerunischen Mitarbeiter in Manyemen zeigten sich indes über diese Entwicklung nicht erstaunt. Komplett haltlose Vorwürfe von Seiten der Kirche ist man hier gewohnt, einige Mitarbeiter berichten gar, seit Jahrzehnten systematisch schikaniert zu werden.
Zum einen sind wir sind sehr traurig über diese Entwicklung hier. Zum anderen muss man aber einräumen, dass wir, als wir nach Kamerun ausgewandert sind, das wahre Afrika erleben wollten. Und nun erfahren wir hautnah auch die schwierigen Dinge, die die meisten Menschen in Afrika tagtäglich durchmachen müssen…