Ein kleiner Rückblick

Unsere Zeit hier in Manyemen geht langsam zu Ende. Zeit für einen kleinen Rückblick: Was haben wir erreicht, gelernt, dem Spital sowie den Menschen hier gebracht…

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Wir als Paar sowie auch als Einzelpersonen haben in diesem Jahr sehr viel gelernt. Wir haben die Erfahrung gemacht, wie es ist, in einem ressourcenarmen Land zu Arbeiten, den Umgang mit diversen in Europa nicht mehr oder sehr selten vorkommenden Krankheiten erlernt und haben den doch komplett anderen Spitalalltag von Manyemen erlebt. Wir haben neue Menschen und eine komplett andere Kultur kennengelernt, neue Freunde gefunden und mit ihnen schöne Feste gefeiert sowie für dieses Jahr immerhin 4 Personen eine Arbeit ermöglicht.

Was wir in der doch sehr kurzen Zeit von einem Jahr dem Spital gebracht haben ist fraglich, zumindest vom Nachhaltigkeitsaspekt her. Wir haben zum Beispiel Arbeitsblätter erstellt und eingeführt, auf denen die Medikation sowie die Vitalzeichen aufgezeichnet werden sollen.

Wir haben versucht, diagnoseabhängige Behandlungspläne einzuführen. Damit ist gemeint, dass ein Patient mit Malaria für Malaria behandelt wird, ein Patient mit Würmern im Stuhl für Würmer im Stuhl behandelt wird, und nicht einfach jeder Patient wahllos alle Medikamente bekommt. Ein Patient, der wegen hohem Blutdruck ohne begleitende Infektion ins Spital kommt, braucht zum Beispiel weder Malariamedikamente noch eine Wurmkur. Das verhindert nichts nur unnötige Nebenwirkungen, sondern schont auch das ohnehin meist extrem knappe Budget des Patienten.

Die Umsetzung und Kontinuität, wenn man mal nicht schaut, lässt allerdings zu wünschen übrig. Ich denke, einigen Personen konnten wir etwas beibringen und deren Horrizont erweitern. Das Interesse etwas neues zu lernen und entsprechend umzusetzen ist allerdings leider, dem Bildungsgrad des Spitalpersonals entsprechend, eher gering.

Für uns war es jedoch alles in allem eine extrem wertvolle Zeit, die wir beide nicht missen wollen.

Ein Gedanke zu „Ein kleiner Rückblick“

  1. Oh wau das isch aber sehr sehr schön gschribe! Einersiits ganz wertvoll und schön waser hend chönne erlebe und au biiträge aber anderersiits au Tatsach, s Spital und d Mensche ez eso wider z hinterlah und z akzeptiere dass mer als einzelni Person nur sehr sehr begrenzti Möglichkeite het was z bewirke. Aber die Ziit woner erlebt hend, isch sicher e unbezahlbars Stuck vo euem Lebe gsi woner da dere Kultur gschenkt hend! Bin stolz uf eu zwei!!

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